Du möchtest deine eigene Anbauvereinigung gründen?

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Clubs

Veröffentlicht am 19. Juni 2024

Hierauf solltest du achten

Eine der Grundvoraussetzungen ist, dass dein Anbauverein aus mindestens sieben Mitgliedern besteht. Nur ab dieser Zahl wird ein Verein rechtlich anerkannt, und kleinere Gruppen würden nicht als solcher gelten und wahrscheinlich schon bei der Anmeldung scheitern.

Kleiner Tipp für die Anbaufläche

Ein kluger Ansatz ist die Möglichkeit, die Anlage selbst in einer Betreiberstruktur als GmbH zu führen. So kann z.B. durch Mieteinnahmen für die Nutzung der Anbaufläche zusätzliche finanzielle Stabilität gewährleistet werden.

Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden

Besondere Sorgfalt ist bei der Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden gefordert. Das Gesetz schreibt die Einhaltung der „good manufacturing practices“ vor. Das bedeutet, dass regelmäßige Analysen durchgeführt und die Ergebnisse sowohl mit Käufern als auch mit den zuständigen Behörden geteilt werden müssen. Die Mengen der verwendeten Düngemittel und Pestizide müssen genau dokumentiert werden.

Erfolgskontrolle und Qualitätssicherung

Zur Sicherstellung der Produktqualität wird eine anschließende Erfolgskontrolle durchgeführt. Sollten die Grenzwerte überschritten werden, musst du dokumentieren, wie du deine internen Prozesse anpasst, um in Zukunft die Grenzwerte einzuhalten.

Standards für Arbeitsabläufe

Es empfiehlt sich, Standards für sämtliche Abläufe zu etablieren und festzuhalten, um ein sicheres und effizientes Arbeiten dauerhaft gewährleisten und Fehler schnell erkennen und beheben zu können. Dies erleichtert natürlich auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter.

Arbeit nur für Vereinsmitglieder

Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass nur Vereinsmitglieder direkt mit den Pflanzen arbeiten dürfen. Externe Gärtner anzustellen ist nicht gestattet, um sicherzustellen, dass die Pflege und der Umgang mit den Pflanzen innerhalb des Vereinskreises bleiben.

Abstandsregelung zu Jugendeinrichtungen

Nicht zuletzt muss deine Anbaustätte mindestens 200 Meter Luftlinie von Jugendeinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten entfernt sein. Diese Abstandsregelung dient dem Schutz der Jugend und ist nicht verhandelbar.

Nutzung von Softwarelösungen

Es gibt einige Unternehmen, die sich auf Anbauvereinigungen spezialisiert haben und eine Software für diese anbieten. Damit lassen sich sämtliche Abläufe im Betrieb aufzeichnen, zusammenfassen und man hat seine Daten gebündelt sowie rechtskonform vorliegen, wenn sie an die Behörden übermittelt werden müssen.

Zusammenfassung

Wenn du diese wesentlichen Punkte beachtest, kannst du trotz der bestehenden Unsicherheiten und Unklarheiten eine erfolgreiche und gesetzeskonforme Anbauvereinigung führen.

Was ist eigentlich ein „Cannabis Social Club“?

Einführung in Cannabis Social Clubs (CSCs)

Cannabis Social Clubs (CSCs) in Deutschland sind ein zentrales Element der neuen Cannabisgesetzgebung, die seit April 2024 in Kraft ist. Diese Clubs ermöglichen den gemeinschaftlichen Anbau und die Verteilung von Cannabis, sind jedoch strikt reguliert und als nicht-gewinnorientierte Vereine konzipiert.

Gründung und Mitgliedschaft

CSCs müssen als eingetragene Vereine (e.V.) mit mindestens sieben Gründungsmitgliedern organisiert werden. Die Mitgliederzahl ist auf maximal 500 begrenzt, und jedes Mitglied darf nur einem CSC ange

Verhaltensregeln und Vorschriften

Konsumregeln und Sicherheitsvorkehrungen

Die Clubs dürfen Cannabis nicht vor Ort konsumieren; der Fokus liegt ausschließlich auf dem Anbau und der Verteilung. Sicherheitsvorkehrungen sind streng geregelt, um sicherzustellen, dass Cannabis nicht in die Hände von Minderjährigen oder Unbefugten gelangt. Dazu gehören unter anderem Einbruchsschutzmaßnahmen und genaue Dokumentationen über Anbau, Ernte und Verteilung.

Bezugsmengen für Mitglieder

Jedes Mitglied darf maximal 25 Gramm Cannabis pro Tag und 50 Gramm pro Monat beziehen. Für Mitglieder unter 21 Jahren sind die Mengen auf 30 Gramm pro Monat und einen maximalen THC-Gehalt von 10 Prozent begrenzt.

Bürokratie und Verwaltung

Dokumentationspflichten

CSCs unterliegen einer intensiven Dokumentationspflicht. Sie müssen detaillierte Aufzeichnungen über alle Anbau- und Verteilungsaktivitäten führen. Dies umfasst auch die genaue Registrierung jedes Mitglieds und die Mengen des bezogenen Cannabis. Finanzielle Transaktionen müssen ebenfalls genau dokumentiert werden, da CSCs gemeinnützig agieren und Gewinne nur für gemeinnützige Zwecke verwenden dürfen.

Zukunftsperspektiven

Entwicklung des Marktes

Die zukünftige Rolle der CSCs hängt von weiteren Gesetzesänderungen und der Entwicklung eines möglichen regulierten Handels ab. Es gibt Überlegungen, Fachgeschäfte für den Verkauf von Cannabis zuzulassen, was die Rolle der CSCs verändern könnte. Dennoch könnten CSCs eine dauerhafte Ergänzung im deutschen Cannabismarkt darstellen, insbesondere durch die Schaffung einer Community und den Zugang zu hochwertigem Cannabis.

Zusammenfassung

Cannabis Social Clubs in Deutschland bieten eine legale und regulierte Möglichkeit für den gemeinschaftlichen Anbau und die Verteilung von Cannabis, wobei strikte Vorschriften und hohe Sicherheitsstandards gelten.

Der Flächenbedarf und die Kosten eines Cannabis Social Clubs in Deutschland

Flächenbedarf je nach Clubgröße

Für 500 Mitglieder:

  • Blütenraum: 250 m²
  • Mutterraum + Stecklinge: 80 m²
  • Vegetativer-Raum: 65 m²
  • Trocknungsraum: 40 m²
  • Trimming + Packaging + Lagerung: 30 m²
  • Gesamtfläche: 465 m²

Für 250 Mitglieder:

  • Blütenraum: 75 m²
  • Mutterraum + Stecklinge: 27 m²
  • Vegetativer-Raum: 20 m²
  • Trocknungsraum: 20 m²
  • Trimming + Packaging + Lagerung: 30 m²
  • Gesamtfläche: 172 m²

Kostenschätzung

 Anfangsinvestitionen:

  • Heizung/Kühlung und Belüftung
  • Beleuchtung
  • Bewässerung
  • Anbautische/-regale
  • Töpfe und Anbaumedien
  • Messgeräte und Werkzeuge
  • Alarmanlage und Überwachungssystem
  • Track & Trace System
  • Planung und Abnahme
  • Gesamtkosten: bis zu €500,000

 Laufende Kosten:

  • Strom und Wärme
  • Wasser
  • Nähr- und Zusatzstoffe
  • Ersatzteile und Wartung
  • Verpackungen und Transportkosten
  • Laboranalysen
  • Versicherungen
  • Finanzierungskosten
  • Personal
  • Monatliche Kosten: €20,000 - €30,000

Zusammenfassung

Ein CSC, der bis zu 500 Mitglieder betreut, benötigt eine Gesamtfläche von rund 465 m² und Anfangsinvestitionen von bis zu €500,000. Die monatlichen Betriebskosten können zwischen €20,000 und €30,000 liegen. Ein kleinerer CSC für 250 Mitglieder benötigt eine Fläche von etwa 172 m² und entsprechend geringere Kosten.

Diese Schätzungen bieten eine allgemeine Orientierung, wobei tatsächliche Kosten je nach spezifischen Anforderungen und örtlichen Gegebenheiten variieren können. Weitere Informationen und detaillierte Planungen sind essenziell, um erfolgreich einen CSC zu betreiben.

Cannabis Social Clubs: Wann kommen sie und wann gibt es das erste Cannabis?

Lizenzierungsprozess

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland schreitet voran und ab dem 1. Juli 2024 können Lizenzen für den gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis beantragt werden. Diese Entscheidung kann jedoch bis zu drei Monate dauern.

Der Anbauzyklus

Samen und Keimung

Nachdem die Lizenzen erteilt wurden, müssen die Samen zunächst keimen. Dies dauert etwa 1 bis 2 Wochen.

Wachstum der Jungpflanzen und Stecklinge

Die Jungpflanzen und Stecklinge benötigen etwa 2 bis 4 Wochen, um zu wachsen und stark genug für die Blütephase zu sein.

Blütezeit

Die Blütezeit variiert je nach Sorte zwischen 45 und 120 Tagen.

Trocknung und Nachreifung

Nach der Ernte müssen die Pflanzen getrocknet und nachgereift werden. Dieser Prozess dauert in der Regel zwischen 2 und 6 Wochen.

Beispielrechnung

Angenommen, die Lizenz wird am 1. Oktober 2024 erteilt:

  • Keimung und Jungpflanzenwachstum: 4 Wochen (1. Oktober - 31. Oktober)
  • Blütezeit: 60 Tage (durchschnittlich) (1. November - 31. Dezember)
  • Trocknung und Nachreifung: 4 Wochen (1. Januar - 31. Januar)

In diesem Szenario könnte das erste Cannabis frühestens Anfang Februar 2025 verfügbar sein. Bei einer längeren Blütezeit oder Verzögerungen im Antragsverfahren könnte es auch später werden.

Fazit

Die ersten Cannabis Social Clubs in Deutschland könnten Anfang 2025 ihre Türen für Mitglieder öffnen und das erste gemeinschaftlich angebaute Cannabis bereitstellen. Dies hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Dauer des Lizenzierungsprozesses und die spezifischen Anbaubedingungen. Bleiben Sie dran für weitere Updates und bereiten Sie sich auf eine spannende Zeit in der deutschen Cannabis-Community vor!

Zusammenfassung

  • Lizenzanträge ab: 1. Juli 2024
  • Entscheidung über Anträge: bis zu 3 Monate
  • Erstes Cannabis verfügbar ab: frühestens Februar 2025



Schon gewusst?

Hier auf maryme könnt ihr sehen, welcher Club sich im Anbau oder sogar bereits bei der Ernte befindet, wenn es so weit ist.

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Growmantic420

Geschrieben von Growmantic420

Simon, besser bekannt als Growmantic420 ist ein leidenschaftlicher Grower und Cannabis-Influencer. Als absoluter Anbau-Experte versorgt er uns regelmäßig mit Einblicken aus der Szene und hilfreichen Tipps!

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