Eine der Grundvoraussetzungen ist, dass dein Anbauverein aus mindestens sieben Mitgliedern besteht. Nur ab dieser Zahl wird ein Verein rechtlich anerkannt, und kleinere Gruppen würden nicht als solcher gelten und wahrscheinlich schon bei der Anmeldung scheitern.
Ein kluger Ansatz ist die Möglichkeit, die Anlage selbst in einer Betreiberstruktur als GmbH zu führen. So kann z.B. durch Mieteinnahmen für die Nutzung der Anbaufläche zusätzliche finanzielle Stabilität gewährleistet werden.
Besondere Sorgfalt ist bei der Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden gefordert. Das Gesetz schreibt die Einhaltung der „good manufacturing practices“ vor. Das bedeutet, dass regelmäßige Analysen durchgeführt und die Ergebnisse sowohl mit Käufern als auch mit den zuständigen Behörden geteilt werden müssen. Die Mengen der verwendeten Düngemittel und Pestizide müssen genau dokumentiert werden.
Zur Sicherstellung der Produktqualität wird eine anschließende Erfolgskontrolle durchgeführt. Sollten die Grenzwerte überschritten werden, musst du dokumentieren, wie du deine internen Prozesse anpasst, um in Zukunft die Grenzwerte einzuhalten.
Es empfiehlt sich, Standards für sämtliche Abläufe zu etablieren und festzuhalten, um ein sicheres und effizientes Arbeiten dauerhaft gewährleisten und Fehler schnell erkennen und beheben zu können. Dies erleichtert natürlich auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass nur Vereinsmitglieder direkt mit den Pflanzen arbeiten dürfen. Externe Gärtner anzustellen ist nicht gestattet, um sicherzustellen, dass die Pflege und der Umgang mit den Pflanzen innerhalb des Vereinskreises bleiben.
Nicht zuletzt muss deine Anbaustätte mindestens 200 Meter Luftlinie von Jugendeinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten entfernt sein. Diese Abstandsregelung dient dem Schutz der Jugend und ist nicht verhandelbar.
Es gibt einige Unternehmen, die sich auf Anbauvereinigungen spezialisiert haben und eine Software für diese anbieten. Damit lassen sich sämtliche Abläufe im Betrieb aufzeichnen, zusammenfassen und man hat seine Daten gebündelt sowie rechtskonform vorliegen, wenn sie an die Behörden übermittelt werden müssen.
Wenn du diese wesentlichen Punkte beachtest, kannst du trotz der bestehenden Unsicherheiten und Unklarheiten eine erfolgreiche und gesetzeskonforme Anbauvereinigung führen.
Cannabis Social Clubs (CSCs) in Deutschland sind ein zentrales Element der neuen Cannabisgesetzgebung, die seit April 2024 in Kraft ist. Diese Clubs ermöglichen den gemeinschaftlichen Anbau und die Verteilung von Cannabis, sind jedoch strikt reguliert und als nicht-gewinnorientierte Vereine konzipiert.
CSCs müssen als eingetragene Vereine (e.V.) mit mindestens sieben Gründungsmitgliedern organisiert werden. Die Mitgliederzahl ist auf maximal 500 begrenzt, und jedes Mitglied darf nur einem CSC ange
Die Clubs dürfen Cannabis nicht vor Ort konsumieren; der Fokus liegt ausschließlich auf dem Anbau und der Verteilung. Sicherheitsvorkehrungen sind streng geregelt, um sicherzustellen, dass Cannabis nicht in die Hände von Minderjährigen oder Unbefugten gelangt. Dazu gehören unter anderem Einbruchsschutzmaßnahmen und genaue Dokumentationen über Anbau, Ernte und Verteilung.
Jedes Mitglied darf maximal 25 Gramm Cannabis pro Tag und 50 Gramm pro Monat beziehen. Für Mitglieder unter 21 Jahren sind die Mengen auf 30 Gramm pro Monat und einen maximalen THC-Gehalt von 10 Prozent begrenzt.
CSCs unterliegen einer intensiven Dokumentationspflicht. Sie müssen detaillierte Aufzeichnungen über alle Anbau- und Verteilungsaktivitäten führen. Dies umfasst auch die genaue Registrierung jedes Mitglieds und die Mengen des bezogenen Cannabis. Finanzielle Transaktionen müssen ebenfalls genau dokumentiert werden, da CSCs gemeinnützig agieren und Gewinne nur für gemeinnützige Zwecke verwenden dürfen.
Die zukünftige Rolle der CSCs hängt von weiteren Gesetzesänderungen und der Entwicklung eines möglichen regulierten Handels ab. Es gibt Überlegungen, Fachgeschäfte für den Verkauf von Cannabis zuzulassen, was die Rolle der CSCs verändern könnte. Dennoch könnten CSCs eine dauerhafte Ergänzung im deutschen Cannabismarkt darstellen, insbesondere durch die Schaffung einer Community und den Zugang zu hochwertigem Cannabis.
Cannabis Social Clubs in Deutschland bieten eine legale und regulierte Möglichkeit für den gemeinschaftlichen Anbau und die Verteilung von Cannabis, wobei strikte Vorschriften und hohe Sicherheitsstandards gelten.
Für 500 Mitglieder:
Für 250 Mitglieder:
Anfangsinvestitionen:
Laufende Kosten:
Ein CSC, der bis zu 500 Mitglieder betreut, benötigt eine Gesamtfläche von rund 465 m² und Anfangsinvestitionen von bis zu €500,000. Die monatlichen Betriebskosten können zwischen €20,000 und €30,000 liegen. Ein kleinerer CSC für 250 Mitglieder benötigt eine Fläche von etwa 172 m² und entsprechend geringere Kosten.
Diese Schätzungen bieten eine allgemeine Orientierung, wobei tatsächliche Kosten je nach spezifischen Anforderungen und örtlichen Gegebenheiten variieren können. Weitere Informationen und detaillierte Planungen sind essenziell, um erfolgreich einen CSC zu betreiben.
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland schreitet voran und ab dem 1. Juli 2024 können Lizenzen für den gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis beantragt werden. Diese Entscheidung kann jedoch bis zu drei Monate dauern.
Nachdem die Lizenzen erteilt wurden, müssen die Samen zunächst keimen. Dies dauert etwa 1 bis 2 Wochen.
Die Jungpflanzen und Stecklinge benötigen etwa 2 bis 4 Wochen, um zu wachsen und stark genug für die Blütephase zu sein.
Die Blütezeit variiert je nach Sorte zwischen 45 und 120 Tagen.
Nach der Ernte müssen die Pflanzen getrocknet und nachgereift werden. Dieser Prozess dauert in der Regel zwischen 2 und 6 Wochen.
Angenommen, die Lizenz wird am 1. Oktober 2024 erteilt:
In diesem Szenario könnte das erste Cannabis frühestens Anfang Februar 2025 verfügbar sein. Bei einer längeren Blütezeit oder Verzögerungen im Antragsverfahren könnte es auch später werden.
Die ersten Cannabis Social Clubs in Deutschland könnten Anfang 2025 ihre Türen für Mitglieder öffnen und das erste gemeinschaftlich angebaute Cannabis bereitstellen. Dies hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Dauer des Lizenzierungsprozesses und die spezifischen Anbaubedingungen. Bleiben Sie dran für weitere Updates und bereiten Sie sich auf eine spannende Zeit in der deutschen Cannabis-Community vor!
Hier auf maryme könnt ihr sehen, welcher Club sich im Anbau oder sogar bereits bei der Ernte befindet, wenn es so weit ist.
Simon, besser bekannt als Growmantic420 ist ein leidenschaftlicher Grower und Cannabis-Influencer. Als absoluter Anbau-Experte versorgt er uns regelmäßig mit Einblicken aus der Szene und hilfreichen Tipps!